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Es waren einmal zwei Enten, die sich entschlossen, dass sie ihrem Schicksal zu entgehen hatten und griffen zu Sakko und Krawatte und machten sich auf, an der Börse zu investieren, sie steckten ihr gesamtes Hab und Gut in Aktien der Geflügelindustrie, zu der sie bisher keinen Kontakt hatten, die ihnen jedoch ein gutes Gefühl gab, schließlich ging es ihnen um Profit und um sonst nichts, weswegen sie jede Form der Vorsicht und Empathie von sich wiesen, während sich die Zahlen auf ihren Konten nach oben schraubten und scheinbar keine Grenzen kannten, weswegen eine der Enten arglos und ohne böse Gedanken im Kaminzimmer saß, als es an der Tür klingelte und der Schlachter dort stand, mit einem schweren Leinensack in der Hand, in dem bereits die andere Ente zappelte und für den letzten Moment ihres Daseins dachten sie beide daran, was für einen schönen Profit sie geben würden, wenn ihnen jemand nur endlich die Kehle durchschneiden möge.

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Niemand von ihnen hatte den Tod verdient, sie bekamen ihn jedoch trotzdem und mussten ihn jeden Tag durchleben. Für die Touristen. Für den Stadtrat. Für die Neugierigen. Vielleicht wäre das alles nicht schlimm gewesen, doch sie gingen sich an die Gurgel, schlugen und traten sich. Das Wasser im Brunnen schien dies nicht zu stören, doch wie Prometheus durchlebten sie ihre eigene Hölle wieder und wieder, nur ohne Grund und ohne Gott, sondern zur Belustigung der Stadt. Weswegen es aufmerksame Beobachter nicht schockieren dürfte, dass die eine oder andere Figur dieses Brunnens einfach nur sterben wollte.

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Wie bei einem Testbild verschwand der Baum hinter dem Weiß des Himmels und für einen Moment glaubte Marvin, dass sich die Welt nun zu seinen Gunsten verändern würde, dass vielleicht jetzt seine Stunde geschlagen habe, dass er es den Schlampen, die ihn nicht wollten, endlich zeigen könnte. Was Marvin auf diese Idee brachte, ließ sich für die Menschen schwerlich sagen. Nur so viel: Marvin griff nach dem Anblick des Baums zu der Axt in seinem Gartenschuppen und machte sich auf den Weg in Richtung des Supermarkts, in dem Jessika arbeitete, doch bevor er dort ankam, hatten Anwohner längst die Polizei verständig, die Marvin festnahm, während er keinen Widerstand leistete, sondern in der Ferne das Ticken eines Minutenzeigers zu hören glaubte, der sich bewegte und unaufhaltsam den Zeiger seiner Stunde einfach weitergeschoben hatte.

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