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Munk öffnete den Sonnenschirm und für einen Moment hatte er wieder eine Zukunft vor Augen, einen Traum von einem werbeblauen Himmel, in dem die Menschen immer lachten, die Sonne angenehm schien und es überhaupt kein Problem gab, das sich nicht lösen ließe. Er stand dort, hielt die Stange des Schirms in den Händen und schaute in sein Inneres, während in der Ferne ein Vogel rief und ein Radio sang. Und in diesem kleinen Moment, da bemitleidete sich Munk selbst und er schämte sich, hätte er doch nur zu gerne den Schritt gewusst, wie er in diesen Traum gehen könnte, den sich eine mittelalte Frau einst in einer mittelguten Werbeagentur in einer mittelspannenden Stadt ausgedacht hatte, die in diesen Minuten auf dem Dach eines dreizehnstöckigen Hauses wenige Straßen entfernt stand und genau den Schritt kannte, wie sie aus diesem Traum endlich ausbrechen würde.

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Sie setzte sich hin und hörte der Musik zu, lauschte auf den Takt des Beat, auf den Rhythmus, der sich vor einem Glockenspiel versteckte, Bruchstücke einer Melodie in sich aufnehmend, und dann schloss sie die Augen ließ sich treiben, tief in die Nacht und auf die Wege der Stadt, dorthin, wo kein Licht mehr schien, wo nur der Teufel wartete, doch dann griff die Geige ein, zog an einem quietschenden Ton, bis ein Klavier von den apokalyptischen Reitern sang und sie vor dem schwarzen Loch in der Wand stand und wartete, ob sich etwas täte, und dann setzte das Schlagzeug ein, ein Donnern, das alles so zerbrechlich erscheinen ließ, und sie fragte sich, was sie nur mehr fürchtete: Wenn in diesem Loch ein Incubus wohnte, der sie mit einem Albtraum belasten würde, oder wenn darin, in dieser Dunkelheit einfach nichts auf sie warten würde? Dann ein letztes Mal die Trompeten und die Saxophone und die Stille, immer wieder die Stille.

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Altair fühlte das Gras unter seinen Füßen. Er hörte auf die Vögel, auf den Wind in den Bäumen und das Geräusch der Autos in der Ferne. Die Sonne schien und Altair schwitzte sofort. Er liebte diese letzten heißen Tage des Sommers. Er hatte sich aufgemacht, endlich freigemacht. Keine Zwänge. Das Licht blendete ihn, dass er die Augen zusammenkniff. Und für einen kurzen Moment glaubte er, er stehe auf einer grünen Wolke, die über allem schwebte, die ihn davontragen konnte. Dann verlor er den Halt.

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