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SCHWEREN TIEREN GLEICH

Aktualisiert: 22. Apr. 2020



Ich wollte nur nach Hause, doch Robin zog mich durch die Straßen der Stadt, hinein in den Park, unter die Bäume. »Wir haben keine Zeit jetzt dafür«, sagte ich. »Du hast nie Zeit«, sagte sie. »Deshalb ist es egal, wann wir hier sitzen, denn wer nie Zeit hat, für den ist jeder Zeitpunkt gleich schlecht.« Ich versuchte, mich zu entspannen, als wir uns setzten, aber meine Unruhe schwieg nicht. »Jetzt mach Dich endlich mal locker«, sagte Robin und lächelte mich an. Ich nickte vorsichtig und schaute hinüber zu den anderen Menschen, die in der Ferne durch den Park gingen. »Ich will es versuchen«, sagte ich. Es roch nach Sommer und nach Gras und der Wind griff über uns in die Baumkrone und ließ jedes einzelne Blatt für sich sprechen und säuseln und singen unter der Sonne. Ich schaute über mich und sah die Wolken über mir, die sich langsam von der einen in die andere Richtung des Himmels treiben ließen, hin zu einem Dasein außerhalb meines Blickfelds und meines Horizonts, als ob irgendwo auf der anderen Seite alles ein Ende findet, schweren Tieren gleich, die alle Zeit der Welt haben. Und in diesem Moment war mir alles egal.

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