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VOM ENDE DER KLABAUTERMÄNNER




Seit dem Ende der großen Segelschiffe haben sich die Klabautermänner aus der Schifffahrt generell zurückgezogen. Auf den Tankern und Frachtschiffen herrscht heutzutage so ein Lärm, dass die Besatzung ihre Warnungen sowieso nicht hören würde. Egal, wie sehr sie klopfen und hämmern. Manche Klabautermänner haben sich daher in den Hafenkneipen eingerichtet, wo sie die Betrunkenen zu später Stunde mit ihrem Pfeifen durch die Gassen nach Hause lotsen. Andere Klabautermänner haben sich tiefer in das Land gewagt, in Erkern und Fenstern niedergelassen. Dort sitzen sie hinter Gittern und Jalousien auf der Außenseite. Wenn ein Sturm an den Fenstern rüttelt, setzen sie dann zu einem Gesang an, der noch mehrere Hundert Meter entfernt deutlich zu hören ist und mit den Böen eine schaurige Melodie ergibt. Dies sollten Anwohner als schlechtes Zeichen sehen. Doch meist bemerken auch sie die Klabautermänner nicht. So stehen die Häuser der Straße dort, wartend auf ihren Untergang, während der Wind gegen ihre Wände drückt.

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